Woher kommen die Probleme meines Hundes?

Blokaden in den Zehengelenken können zu heftigen Lahmheiten führen
Kira Podlesch Tierphysiotherapie

Jeder Hundebesitzer möchte seinem "Liebling" ein schönes Leben bieten. Ausreichend Bewegung und eine gute Partnerschaft zwischen Mensch und Tier stehen an ersten Stelle.

 

 Jedoch ist es eines der größten Problem in der Hundehaltung, dass die Tiere häufig nach Aussehen und Einsatzwünschen des Hundebesitzers ausgesucht werden, aber nicht ausreichend darauf geachtet wird, ob die Rasse, mit ihren typischen Wünschen und Bedürfnissen, auch zum jeweiligen Hundehalter und seinen Lebensumständen passt.

Über-/ oder Unterforderung, nicht artgerechte Haltungsbedingungen, unpassende Sportarten, „falsche Tierliebe“ durch ungeeignete Fütterung sind häufige Ursachen für Krankheiten und gesundheitliche Probleme.

 

Gründe für Muskelverspannungen können sein

  • Schlecht sitzende Halsbänder/Geschirre
  • Ständiges Ziehen an der Leine, da Hund nicht „Beifuß“ geht
  • Muskelschwund durch Inaktivität (nach Verletzungen oder längeren Sportpausen)
  • Für die Konstitution des Tieres unangemessenes Training oder nicht artgerechter Einsatz
  • Zu wildes Toben mit Artgenossen
  • Einseitige und abrupte Bewegungsabläufe beim Hundesport
  • Stress und Anspannung (auch dauerhaft emotionaler Stress)
  • Verletzungen und daraus resultierende Schonhaltung
  • Schlechte Haltung mit zu wenig Bewegung

 

Typische Anzeichen für Einschränkungen des Bewegungsapparates sind

  • Rückenschmerzen, das Tier drückt den Rücken ins Hohlkreuz und lässt sich nicht gern hochheben
  • Einziehen, einseitiges Pendeln, Schiefhaltung oder Festklemmen der Rute
  • Unterschiedliche Biegsamkeit im Rücken
  • Unterschiedliche Biegsamkeit im Hals
  • Kurztrittigkeit/„An sich vorbeitreten“
  • Stolpern oder Schlurfen
  • Taktunreinheiten, die sich einlaufen (keine Lahmheiten!)
  • Dauerhaftes Passgehen
  • Probleme beim Geradeauslaufen, Bergab- oder Treppensteigen

 

Auch hier: Vorsicht bei sportliche Höchstleistungen!

Die im Hundesport ausgebübten sportlichen Höchstleistungen können auch zu Schäden am Bewegungsapparat führen. Dabei geht es nicht darum, das der Hund eine" falsche" Sportart betreibt. Es gibt einfach viele einseitige, impulsartige und unphysiologische Bewegungsabläufe die zu typischen Sportverletzungen führen. Manchmal muss hier der Ehrgeiz des Tieres gebremst werden. Dazu zählt auch der Einsatz von Rettungs-/ und Schutzhunden, bei denen das hohe Potential von physischem Stress berücksichtigt werden muss, obwohl sie Ihre Dienste gerne machen.